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Gärtner-Anhänger für den Wald – Teil 2
Zulassung als lof-Zugmaschine
Beim Kauf des ATV liefert der Fachhändler ein durch den TÜV Rheinland ausgestelltes Gutachten zur Erlangung einer Einzelbetriebserlaubnis mit, mit der die Zulassung als land und forstwirtschaftliche Zugmaschine problemlos möglich ist. Im Internet werden baugleiche Fahrzeuge zwar deutlich günstiger angeboten, die Zulassung dieser ATV erfolgt dann aber als vierrädriges, leichtes Kfz mit einer gedrosselten Leistung von maximal 21 PS. Hinzu kommt ein deutlicher steuerlicher Unterschied: als Pkw zugelassen werden für das Goes-ATV jährlich 126 Euro fällig, als lof-Fahrzeug nur 33 Euro.
Das ATV für diesen HOLZmachen-Test wird bereits seit einem Jahr gefahren. Eine hohe Laufleistung weist es nicht auf, dafür mußte das ATV aber bei jedem Einsatz ordentlich arbeiten: Als Zugmaschine und Geräteträger beim Holzmachen war es immer dabei. Die jährliche Apfelernte auf der Streuobstwiese vereinfachte es deutlich. Bei Arbeiten auf dem Grundstück zieht das ATV Pkw-Anhänger mit Baumaterial auch an schwierigen Stellen und er setzt so die Schubkarre. Bis jetzt bewährte sich das Geländefahrzeug. Und die Technik? Lief immer problemlos! Eine zu niedrige Leerlaufdrehzahl ließ sich mit einem elektronischen Drehzahlmesser für Motorsägen selbst exakt einstellen. Etwas störend ist die hakelige Schaltkulisse, die beim Einlegen der Gänge etwas Geduld und Gefühl benötigt. Insgesamt ist das Preis-Leistungsverhältnis des GOES G 520 sehr zufriedenstellend.
Gärtner-Anhänger für den Wald
ATV sind recht praktische Helfer, richtig interessant werden sie aber erst mit Zubehör. Für den HOLZmachen-Test wurde lange nach einem passenden Anhänger gesucht. Er sollte robust sein, mit abnehmbarer Beleuchtung, einer um 360 Grad drehbaren Kupplungsklaue und ohne Kotflügel, weil die im Wald stören. Die Zuladung sollte um 500 Kilogramm betragen, damit das Gewichtsverhältnis zwischen Zugfahrzeug und Anhänger in einem vernünftigen Verhältnis steht. Ein Pkw-Anhänger kam nicht in Frage, weil sie für die Waldarbeit unbrauchbar sind. Es fehlt ihnen an Bodenfreiheit und sie sind meistens breiter als die Zugmaschine. Die Gefahr der Beschädigung von Anbauteilen ist bei der Waldarbeit außerdem höher.
Das Anhängermodell „Gärtner” entsprach genau den Vorstellugen. Der Kontakt mit dem Händler JPJForest aus Tschechien verlief in deutscher Sprache sehr kundenfreundlich. Für den Test versprach die Firma ein ganz neues Modell des in China speziell für ATV hergestellten Trailers. JPJForest lieferte den Anhänger zum Preis von 670 Euro inklusive Mehrwertsteuer und Fracht auf Palette verpackt bis an die Haustür. Der Zusammenbau war sehr einfach und beschränkte sich auf die Montage von Rädern und Deichsel sowie das Anschrauben der Aufsatzgitter. Auf den ersten Blick wirkt der Anhänger bereits sehr robust, dicke Schweißnähte und eine einfache, aber praktische Konstruktion überzeugen auch auf den zweiten Blick.
Der kippbare Anhänger darf mit 450 Kilogramm beladen werden und kommt mit einem Eigengewicht von 75 Kilogramm auf eine Gesamtanhängelast von 525 Kilogramm – aber ungebremst! Bei Straßentransporten ist deshalb der Fahrer dafür verantwortlich, daß die zulässige ungebremste Anhängelast des Goes-ATV von 150 Kilogramm nicht überschritten wird. Die Länge der verzinkten Ladefläche beträgt 1,50 Meter. Bedingt durch die großen Geländereifen ist der Laderaum trapezförmig ausgeformt und weist unten eine Breite von 53 sowie oben 92 Zentimeter auf. Bei einer Ladehöhe von 45 Zentimetern ergibt sich ein Ladevolumen von 0,5 Kubikmeter.
Die vier Aufsatzgitter mit einer Bauhöhe von 30 Zentimeter ermöglichen eine Erhöhung des Ladevolumens auf maximal 0,9 Kubikmeter. Beim Transport von einem halben Raummeter lufttrockenem Buchenholz mit einem Gewicht von etwa 400 Kilogramm wäre der Anhänger somit nicht überladen. Das angemessene Verhältnis von Ladevolumen und möglichem Gewicht beim Lastentransport macht deutlich, daß dieser Aspekt beim Anhänger-Kauf bedacht sein sollte. Eine mögliche Zuladung von 1,5 Raummeter oder mehr bei anderen Anbietern von ungebremsten Anhängern muß mit Blick auf die Sicherheit kritisch hinterfragt werden.